In den letzten zwei Tagen sind sechs
politische Gefangene aus SIZO’s und Kolonien verschwunden
30. Juli 2024
Ilja Jaschin | Alexandra Skotschilenko | Oleg Orlov | Kseniya Fadeeva | Lilia Tschanyschewa | Kevin Leek
Ilja Jaschin
Der Politiker Ilja Jaschin wurde zu 8,5 Jahren Haft verurteilt. Grund für die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Ilja Jaschin war ein Stream auf seinem YouTube-Kanal, in dem er die Wahrheit über die Kriegsverbrechen der russischen Armee in Butcha berichtete.
„Putin ist ein Kriegsverbrecher. Am Ende werde ich ihm meinen Platz im Gefängnis überlassen. Es gibt mir Kraft, dass ich mich Dieben und Mördern, die die Macht ergriffen haben, moralisch überlegen fühle. Sie wissen, dass ich keine Angst vor ihnen habe. Ich bin nicht vor ihnen weggelaufen, habe nie um Gnade gebettelt oder mich in die Knie zwingen lassen. Es gibt mir Kraft, mich verantwortlich für mein Land zu fühlen.“
Alexandra Skotschilenko
Alexandra Skotschilenko wurde zu 7 Jahren Haft für eine
Kunstaktion verurteilt. Sie hat fünf Preisschilder durch Antikriegs-
slogans ausgetauscht.
Amnesty International und die bekannteste russische Menschenrechtsorganisation Memorial bezeichnen Skotschilenko als eine politische Gefangene. Alexandra leidet unter einem angeborenen Herzfehler und anderen gesundheitlichen
Problemen, was ihre Situation in der Haftanstalt besonders gefährlich macht.
Erfahren Sie mehr über die junge Frau unter:
https://skochilenko.ru/en
Oleg Orlov
Der bekannte russische Menschenrechtler Oleg Orlov, Mitbegründer und langjähriger Leiter des Menschenrechtszentrums Memorial, wurde in Moskau zu zwei Jahren und sechs Monaten Lagerhaft wegen „wiederholter Diskreditierung der russischen Armee“ verurteilt.
Das Gericht in Moskau wies die Berufungsklage des 71-Jährigen am 11. Juli 2024 ab.
Kseniya Fadeeva
Kseniya Fadeeva, die ehemalige Koordinatorin der lokalen Zentrale von Alexej Nawalny, wurde am 29. Dezember 2023 zu neun Jahren Straflager verurteilt.
Sie war eine der wenigen Mitarbeiterinnen der Anti-Korruptions-Stiftung von Nawalny, die Russland nicht verlassen haben, nachdem die Bewegung von Nawalny als „extremistisch“ eingestuft worden war. Der Vorwurf lautet: „Organisation einer extremistischen Gruppierung unter Ausnutzung eines öffentlichen Amtes“
Kseniya Fadeeva stammt aus Tomsk. Sie engagierte sich zunächst für die Unterbringung obdachloser Tiere und dann für den Erhalt eines unabhängigen lokalen Fernsehsenders, den die staatlichen Behörden geschlossen hatten. Im Alter von 28 Jahren wurde sie in das Stadtparlament der Stadt Tomsk gewählt.
Lilia Tschanyschewa
Lilia Tschanyschewa war von 2017 bis zu ihrer Inhaftierung im Jahr 2021 die Leiterin von Nawalnys Büro in Baschkortostan.
Das Gericht verurteilte Lilija Tschanyschewa am 14. Juni 2023 zu 7,5 Jahren Gefängnis. Im April 2024 wurde die Haftstrafe auf
Antrag der Staatsanwaltschaft auf 9,5 Jahre verlängert.
Die Anklage gegen Lilija lautete auf „Gründung einer extremistischen Vereinigung und Unterstützung einer Organisation, die die persönlichen Rechte der Bürger gefährdet“.
Lilia Tschanyschewa und Kseniya Fadeeva sind wenige der Nawalny-Verbündeten, die Russland nicht verlassen haben, nachdem Nawalnys Bewegung 2021 als extremistisch eingestuft wurde.
Kevin Leek
Kevin Leek ist die jüngste Person, die jemals in Russland wegen Landesverrats verurteilt wurde. Kevin besitzt deutsche und russische Staatsbürgerschaft.
Der Vorwurf lautet: Noch vor der russischen Invasion in die Ukraine 2021, soll 16-jährige Kevin angeblich Militäreinheiten in der Stadt Maikop überwacht und heimlich fotografiert haben. Die Bilder soll er im Anschluss an die Vertreter ausländischer Regierungen versendet haben.
Kevin Link wurde in der Stadt Montabaur geboren und lebte dort, bis er 12 Jahre alt war. Nach Russland kam er erst 2017 mit seiner Mutter. Bei der Ausreise nach Deutschland am 28. Dezember 2023 wurde Kevin verhaftet.
https://ben-kurier.de/2024/02/02/18-jaehriger-deutscher-aus-montabaur-zu-vier-jahren-strafkolonie-in-russland-verurteilt/
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